Warum Akita-Erfahrung?

Akita in Not wird immer wieder gefragt, warum wir Notakitas nur an akitaerfahrene Zuhause abgeben wollen.

Wir bitten um Verständnis, dass wir der in Not geratenen Akitas zuliebe kein Risiko eingehen und meist nur eine Vermittlung in erfahrene Hände empfehlen und unterstützen.

Akitas werden nicht grundlos abgegeben

Viele Akitas, die über Akita in Not ein neues Zuhause suchen, haben Verhaltensdefizite. Oft überfordern sie ihre Besitzer.

Immer mehr, besonders junge Leute kaufen Akitas oder lassen sie sich schenken. Der Hund soll neben dem bereits schon sehr gefüllten Leben „herlaufen“ ohne dass der Besitzer großen Aufwand betreiben muss. Das Ergebnis ist häufig ein völlig unerzogener Hund in der Pubertät, der unbequem geworden ist und in ein neues Zuhause vermittelt werden soll.

Vermittlung im Sinne des Nothundes

Manchmal vermitteln wir auch an Menschen ohne Akita-Erfahrung, aber ...
... sie müssen bereits ausreichende Erfahrung mit Nothunden beziehungsweise besonders anspruchsvollen Rassen haben.

Leider melden sich aber meist wieder junge Leute, die zwar ein gutes Herz, aber leider keine Erfahrung in der Umerziehung eines verzogenen Akitas haben. Mangels Rasseerfahrung setzen sie wahrscheinlich die falsche oder mangelnde Erziehung des Vorgängers fort. Einige Monate später wird uns der Hund wieder zur Vermittlung geben – auf Kosten des armen Akitas.

Akitas sind nicht einfach

Akita ist eine Rasse, deren Haltung nicht einfach ist. Verantwortungsbewusste Akita-Züchter prüfen sehr genau wer einen Welpen erhält. Viele Not-Akitas kamen nicht bei verantwortungsbewussten Züchtern zur Welt, sondern wurden produziert, weil sie viel Geld einbringen.

Etliche dieser Hunde landen dann hier bei Akita in Not als Not-Hund.

Akita-Erfahrung erwerben

Leuten, die zum ersten Mal einen Akita möchten, wird empfohlen sich vorher ausführlich mit der Rasse vertraut zu machen:

  • die wenigen Bücher über die Rasse lesen,
  • zu Akita-Treffen gehen,
  • Akita-Besitzer besuchen,
  • auf Hundeausstellungen gehen, um dort Akita live zu erleben,
  • sich im Tierheim als Gassigänger für einen Akita zu engagieren.

Nicht jeder hat einen Akita in der Nachbarschaft. In der Akita-Mailingliste tauschen sich Akita-Besitzer aus und dort kann man Kontakte zu Akita-Besitzern knüpfen. Normalerweise schwärmen Akita-Besitzer gerne von den guten Seiten ihres Hundes, aber sie sprechen auch offen über die schwierigen Seiten dieser Rasse.

Nur wenn man beide Seiten kennt und damit umzugehen weiß, hat man Freude an dieser Rasse. Man sagt:
Einmal Akita, immer Akita.
Einmal Akita, nie wieder Akita.

Das bedeutet Akita-Erfahrung

Akita-Erfahrung bedeutet, dass man Akitas mit ihren guten und weniger guten Seiten kennt - und KOMPETENT darauf reagieren kann. Wenn man den ersten Akita hat, bedeutet das viel Zeit, Geduld und Selbsterziehung für den Besitzer. Normalerweise auch Geld, weil gute Hundeschulen auch bezahlt werden müssen. Hundetrainer mit Akita-Erfahrung wohnen meist auch nicht um die Ecke.

Erfahrungen mit anderen Hunderassen helfen oft wenig. Zum Beispiel Schäferhunde, Labradore, die beliebten kleinen Terrierrassen und andere mehr „ticken“ völlig anders.

Verträglichkeit

Akitas vertragen sich meist nicht mit Hunden des gleichen Geschlechts. Manche sind Einzelgänger und wollen keine Hundekontakte.

Akitas wurden seit Jahrhunderten NICHT auf Verträglichkeit selektiert/gezüchtet.

Woher soll diese jetzt plötzlich kommen? Nur durch Erziehung? Bei manchen Akitas klappt das, aber bei vielen klappt das nicht, weil es mitunter gegen die Natur des Akita ist.

Erst in jüngerer Zeit wird auf Verträglichkeit Wert gelegt. Deshalb gibt es vermutlich immer häufiger verträgliche Akitas als das früher der Fall war. Das Gros ist aber noch anders.

Fazit: der Charakter des jeweiligen Akitas spielt eine sehr große Rolle, tägliche Hundewiese/ Hundekontakte ist keine Garantie für spätere Verträglichkeit mit (fast jedem) Hund, aber einen Versuch wert.

Erziehung ist gefragt

Mit VIEL Geduld, Liebe und Konsequenz kann ich auch einen Akita so erziehen, dass ich fast problemlos fremde Hunde passieren kann.

Gute Laufgruppen mit großen Hunden sind bei der Erziehung wichtig. Aber nur unter kompetenter Aufsicht und mit erfahrenen Hundehaltern! Der Akita ist kein Hund für die Hundewiese.

Viele Akitas haben mit fremden Hunden einfach nur Stress. Das ist angeboren, das kann man durch Erziehung nur abmildern und handhabbar machen, nicht gänzlich umkehren. Manchmal schließen Akitas auch nach vorsichtiger Annäherung Freundschaft. Mehr ist bei vielen Akitas nicht drin, spontan „Hallo sagen“ wird selten klappen.

Der „Akita-Charakter“ darf keine Ausrede dafür sein, es nicht immer wieder zu probieren. Man sollte unbedingt daran arbeiten, dass der Akita die Hundebegegnungen auf Abstand -also ohne am anderen Hund schnüffeln zu müssen- ruhig meistert, kommunizieren kann und wenigstens ausgewählte Hundefreunde hat. Wir glauben, dass das immer geht.

Akita-Nothunde brauchen Zeit und Durchhaltevermögen

Die Nothunde brauchen zum Einleben intensive Betreuung genauso wie ein Welpe.

Oft weisen die Akita-Nothunde erhebliche Defizite auf. Da kaufen sich Leute einen Akita-Rüden und wissen nicht, dass man in den ersten 3 Jahren sehr viel Zeit in die Erziehung stecken muss. Sie lassen den Hund „einfach so laufen“, wundern sich dann, dass sie mit dem Akita bei Beginn der Pubertät (ab 9 Monaten) nicht mehr klar kommen und ihnen der Hund „über den Kopf wächst“.

Viele dieser Hunde landen bei Akita in Not. Uns gelingt es häufig ein neues engagiertes Zuhause für die Hunde zu finden bei Leuten, die um die Defizite dieser Hunde wissen und Geduld, Liebe und Zeit haben die Hunde „zurecht zu biegen“.

Das bedeutet, dass das neue Zuhause ein fundiertes Akita-Wissen haben sollte. Denn nur dann kann dem Nothund geholfen werden. „Experimente“ von unerfahrenen Leuten schaden den Not-Akitas nur und verschlimmern und verfestigen deren Defizite.

Aus den Texten aus www.akita-in-not.de können Sie entnehmen welche Defizite der Nothund aufweist.

Natürlich gibt es ab und zu auch Not-Akitas ohne Defizite, aber die sind leider die Ausnahme. Akita-Hündinnen sind auch oft etwas einfacher als die Akita-Rüden.

Wenn Sie noch keine Akita-Erfahrung haben, empfehlen wir Ihnen den Akita-Test: Passen ich und ein Akita zusammen?

Wenn Sie bis hierher „durchgehalten“ haben, hoffen wir von Akita in Not, dass Sie besser verstehen, warum Akita-Erfahrung bei Akita-Nothunden wünschenswert ist.

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