Plädoyer für einen secondhand Hund
von Sabine Jandl
Weil ich behaupte, dass man mit einem
Secondhandhund genauso glücklich werden kann wie mit einem
Welpen vom Züchter aus einem Rasseverein, und
ich spreche da aus mehrfach eigener Erfahrung :-)
Es gibt so viele Nothunde – auch bei Akita in Not –, die einen tollen Platz verdient haben.
Was können die Hunde dafür, dass sie nicht bei einem seriösen Züchter auf die Welt gekommen sind, sondern bei einem Vermehrer, dem es egal ist wo die Hunde hinkommen, Hauptsache die Kasse klingelt?
Nichts – und wenn man einem Nothund einen Platz bietet, wird damit nicht der Vermehrer unterstützt, sondern einzig und allein der Hund, der nichts für sein Aussehen und Verhalten kann.
Nothunde sind nicht per se gefährlich, krank und eine tickende Zeitbombe. Ich denke ich kann das beurteilen, denn in unserer Familie lebt in der Zwischenzeit der 7. Secondhandhund. Es waren/sind Hunde verschiedenster Rassen.
Sabines Rudel (Sommer 2016),
von links Käthi (Katharina), Miniatur Bullterrier,
Shania, American Stafford Shire Terrier,
Luna, eine Akita-Mix-Hündin,
Evo, Grosser Schweizer Sennenhund
Was haben diese Hunde alle gemeinsam?
Und genau wegen dieser Punkte würden wir uns immer wieder für einen Nothund bewerben.
Denn wir haben in der Zwischenzeit ein gewisses Mass an Erfahrung und diese Nothunde geben so viel zurück.
Ich betreibe seit mehr als 30 Jahren leidenschaftlich Hundesport. Ich habe dies mit unseren Nothunden gemacht, aber auch schon Welpen von Züchtern aus Rassevereinen ausgebildet.
Wenn ich mit einem Hund, den ich vom Züchter habe, etwas Neues ausprobiere und es klappt, freue ich mich mit dem Hund und denke – super ich habe in der Erziehung alles richtig gemacht.
Wenn ich mit einem unserer Nothunde etwas Neues ausprobiere und es klappt, obwohl ich vielleicht vorher monate- oder fast jahrelang nur winzige Fortschritte gesehen habe, dann ist meine Freude um ein vielfaches größer, denn ich weiss, wieviel Geduld ich aufbringen musste und was für eine großartige Leistung der Hund soeben vollbracht hat, weil er mir in der Situation sein Vertrauen entgegen bringt.
Das Vertrauen eines Hundes kann man nicht erkaufen, dies kann man nur mit Geduld, Förderung und Forderung bekommen. Bei einem Welpen, der ohne Vorgeschichte kommt, ist ein Grundvertrauen vorhanden, man muss das nur noch in die richtigen Bahnen lenken und man hat einen tollen Begleiter.
Bei einem Nothund ist es ein bisschen anders. Der wurde vielleicht vom Vorbesitzer bereits enttäuscht, deshalb ist das Grundvertrauen nicht mehr einfach da und man muss es sich mit viel Zeit und Geduld erarbeiten. Was für ein Glücksgefühl, wenn man merkt, dass sich der Aufwand lohnt und man merkt, wie sich der Nothund, in zum Teil kleinen Schritten, öffnet :-).
Aus diesem Grund kann ich nur appellieren – überlegt Euch, ob es immer ein Hund mit Stammbaum vom seriösen Züchter sein muss, oder ob es sich nicht vielleicht lohnt einem Nothund ein lebenslanges zu Hause zu bieten :-).
Unsere Nothunde, Jacky, Cheyenne, Barney, Luna, Käthi, Shania und Kumiko würden mir bestimmt zustimmen und die tollen Berichte von vermittelten Hunden bestätigen dies ebenfalls.
Kumiko, neuestes Mitglied im Jandl-Rudel (Januar 2017),
Vater Amerikanischer Akita (siehe Zeus2),
Mutter American Staffordshire Terrier Mischling
Sabine Jandl, im April 2017
siehe auch
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letzte Änderung: 21. April 2017