Happy-End
für Wanderpokal Akita3

Akita3
Akita3 suchte ein neues Zuhause (2016)

Im November 2016 fand die Akita-Hündin Akita3 ein neues Zuhause.

im April 2018

Bei der Übernahme war Akita3 (jetzt Sherina) ein wirklich hochagressive Hündin. Mit 11 Monaten hatte sie schon 3 Besitzer. Sozialisierung war so gut wie nicht vorhanden.

Überforderte Besitzer

Die letzten 6 Monate groß geworden in einem niederbayrischen Dorf umgeben von territorial, aggressiven Hunden, durch deren Umgang ihre Aggressivität  mitgeprägt wurden. Wie bekannt gab es Beißvorfälle. Der Besuch einer Hundeschule war ein Schuss in den Ofen, da dort die Hauptmaxime war den Hund nicht laut anzusprechen, da er sonst Angstzustände entwickelt werde. In ihrer Verzweiflung haben die Besitzer dann auch zum Elektrohalsband/Teletakgerät gegriffen und damit unter falscher Handhabung, die Aggressivität, welche sie in den Griff bekommen wollten, noch verstärkt.

Anmerkung: Telereizgeräte sind in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verbotene Hilfsmittel zur Hundeausbildung (elektrisches Erziehungshalsband).

Sherina hatte etliche Spielsachen, weil man dachte, dass sie sich freut wenn man ihr etwas schenkte und sie dann friedlicher werde.

Erste Begegnung

Es hat fast 15 Minuten gedauert bis ich ihr die Kette anlegen konnte, nach einigen Sekunden der Blockade folgte sie mir erst einmal ein paar Schritte um zwischendurch immer wieder zu blockieren. Nach ca. 10 Minuten Spaziergang im Wechsel mit meiner Frau wurde sie ruhiger und hörte auf sich zu sperren. Daraufhin haben wir unseren Rüden dazu geholt. Die Begegnung verlief unerwartet absolut friedlich und beide Hunde spielten als wären sie schon immer zusammen gewesen. Melanie – die Besitzerin – und ihre Mutter haben Tränen in den Augen gehabt, weil sie Sherina so friedlich und ruhig noch nie erlebt hatten. Selbst beim Essen im Gasthaus blieb sie, für sie a-typisch, völlig entspannt und ruhig neben unserem Rüden liegen.

Erste Tage im neuen Zuhause

Zu Hause hat sie mir erst einmal 5 Löcher in die Hand getackert. Nachdem ich sie auf die Seite gelegt hatte war das Thema aber zwischen uns geklärt.

Montags bin ich mit ihr zu meinem Freund Dirk Fröhlich gefahren, welcher ein Spezialist für Problemhunde ist, um noch einmal intensiv ihr Aggressionspotential zu analysieren. Wir kamen beide zu dem Ergebnis, das der größte Teil der Aggression auf mangelnder Sozialisierung beruhte. Daraufhin wurde sie zu einem Rudel Hunde, die auf den Umgang mit solchen Kandidaten spezialisiert sind, auf den Platz geschickt. Zuerst hatte sie sich mit den Rüden angelegt. Nachdem sie dort ihr Dominanzziel nicht erreicht und ordentlich „Prügel“ bezog, hatte sie sich den Weibchen zugewandt und dort die gleiche Erfahrung gemacht. Nach ca. 3 Minuten erfolgte die erwartete Verhaltensveränderung und die Natur tat ihr übriges. Neue Kontaktaufnahme, zwar noch leicht angespannt, mit Schnüffeln an der Analdrüse und Halskrause ohne Aggression. In der anschließenden Spielstunde mit ca. 70 Hunden aller Kaliber setze sich diese positive Verhaltensänderung deutlich fort. Mit intensivem Training wurden die Grundkommandos im Laufe der letzten Monate vertieft.

Wie steht Sherina heute dar?

Zu Hause absolut ruhig. Sehr verschmust sucht sie immer die Nähe zu uns. Friedlich im Umgang mit Erwachsenen und Kindern. Beim Spaziergang läuft sie an der Leine inzwischen – altersgemäß und entwicklungsgemäß – gut bei Fuß. Deutlich noch vorhanden ist eine Leinenaggressivität bei der Begegnung mit anderen Hunden, die entsprechende Signale aussenden. Da dieser Aggressionsimpuls aus meiner Sicht durch den falschen Einsatz des Elektrohalsband/Teletakgerät provoziert und manifestiert wurde, ist dies eine Baustelle, die nur mit viel Geduld in den Griff zu bekommen ist. Minimale, aber deutliche Fortschritte, sind erkennbar.

Alles in allem entwickelt sich Sherina prächtig, begeistert uns jeden Tag und macht uns viel Freude. Sie war uns eine große Stütze als vor einem Jahr unser Rüde Sherlock verstorben ist.

Seit 14 Tagen haben wir wieder einen Akitawelpen und ihre Persönlichkeit hat sich noch einmal zum Positiven verändert, dergestalt dass sie sich jetzt in die Erwachsenenrolle begeben hat. Die beiden sind bildhaft gesprochen wie Arsch und Hose. Spielen den ganzen Tag miteinander und haben nichts als Unsinn im Kopf.

Akita3 (Sherina)
Akita3 (Sherina)

So steht sie heute da, unsere Herzdame. Wir haben heute noch Kontakt zu den Vorbesitzern und senden ihnen ab und zu Neues von Sherina. Sie betonen immer wieder wie überglücklich sie sind, dass Sherina bei uns gelandet ist und dass ihr nichts Besseres hätte passieren können.

Somit hat diese Geschichte für ALLE Beteiligten ein schönes und tolles Ende gefunden.

Mit besten Grüßen
Hanno Schlingloff

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