Bronko - Glück in dritter Hand

Bericht über den vermittelten Nothund Bronko

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Bronko suchte ein neues Zuhause (2006)

Im November 2006 zog der 5-jährige Akita-Rüde in seinem neuen Zuhause ein.

im April 2009

Hallo,

ich heisse Fujimaro Skierdy, bin ein American Akita und in Polen geboren. Von meinem Züchter war ich in einen Haushalt mit zwei anderen Hunden gekommen. Ich hatte ein unbeschwertes Hundeleben. Doch meine Futterquelle wollte auswandern und konnte nur zwei Hunde mitnehmen. So kam ich in ein Tierheim. Ich lebte an der Kette. Mein einziger Schutz vor dem Wetter bot mir die Hundehütte. Der Tierheimleiter, der mit Deutschland zusammenarbeitet, hatte Mitleid mit mir. So kam ich in ein deutsches Heim. Dort konnte ich mich frei in einem Zwinger bewegen und hatte auch Besuch, der mich für Spaziergänge abholte. Eines Tages bewältigte ich sogar einen zwei Meter hohen Zaun, nur um meinen Gassegeher zu begrüssen. Im Gehege daneben lebten zwei kleine Beller, denen ich aber keine Aufmerksamkeit schenkte. Ich genoss die Streicheleinheiten der Tierheimmitarbeiter. Mittlerweile hatte ich meinen Namen geändert. Ich reagierte, wenn ich Bronko gerufen wurde.

Schnell hatte ich Weltruhm erlangt. Ich bekam eine eigene Seite in einem Forum im Internet. Ich hatte zwei neue Orte gefunden, aber irgendwie wollte der Funke nicht springen. Katzen konnte ich sowieso nie ausstehen - doch leider war das den neuen Besitzern erst nach einem tödlichen Vorfall bekannt.

So wartete ich also weiter im Tierheim auf ein neues Glück. Eines Tages, bei einem Besuch in einer Akitazucht, kam das Gespräch auf mich. Eine Schweizerin musste vor kurzem ihren Berner Sennenhund wegen Schmerzen euthanasieren. Ihre erste Akitahündin stammte eben von dieser Zucht, aber aus dritter Hand. Durch diese gute Erfahrung sollte es wieder ein Akita sein, der ein neues Zuhause sucht. Sofort hatte sie sich in meine Bilder verliebt.

Doch die Verhandlungen erwiesen sich anfangs als sehr schwierig. Nur mit viel Unterstützung der Züchterin und der Forummitglieder war ein erstes Treffen möglich geworden. Mittlerweile war leider meine Rassengenossin einem akuten Lungenriss erlegen. Trotzdem durfte ich am 12.11.2006 mein neues Zuhause in der Schweiz begutachten. Ei, wurde ich freudig begrüsst! Eine kleine Appenzellermix-Hündin hatte mich sofort ins Herz geschlossen. Auch die neuen Menschen schienen mich gern zu haben. Die Kleintiere erregten meine volle Aufmerksamkeit, aber das neue Frauchen korrigierte sofort mein Verhalten. Nach einem Probewochenende durfte ich nun in meinem neuen Daheim bleiben, während die Tierheimbetreuer wieder zurückfuhren. Danke für alles!

Anfangs etwas scheu, lernte ich nun meine neue Umgebung mit diversen Spaziergängen kennen. So konnte auch mein Selbstvertrauen wieder wachsen. Da es in der Nachbarschaft viele Katzen hat, welche meinen Jagdinstinkt wecken, bin ich öfters an der langen Rollleine. Trotzdem lässt mir Frauchen viel Zeit um herumzuschnüffeln.

Ei, wie interessant das duftet! Habe ich ein Wild in der Nase, strecke ich sie hoch in den Wind. Sofort ruft Frauchen die freilaufenden Hunde zu sich und gibt mir ein Leckerchen für die Warnung. Frauchen meint, dass ich sehr intelligent sei. Dies schliesst sie aus folgendem Erlebnis mit mir: Eines Tages ging sie ohne mich weg zum Einkauf. Ich sollte im Garten warten. Dabei wurde es mir langweilig. Also kletterte ich über den Holzzaun und schnüffelte draussen herum. Leider hatte mich eine Nachbarin erwischt und festgehalten, bis Frauchen wiederkam. Im Garten erwartete mich eine Schelte. Sie meinte, wenn ich wieder abhaue und Stress verursachen würde, wäre dass mein Ende. Ich lief dabei zum Zaun, schaute daran hoch. Fragend blickte ich sie und dann wieder den Zaun an. Danach trottete ich zu ihr und rieb meine Nase an ihrem Kopf. Seither bin ich nie wieder hinüber geklettert!

Eines Tages, die Hündin durfte an ein Wettbewerb, sass ich alleine im Garten. Zuerst genoss ich die Ruhe. Aber bald schon wurde es mir langweilig. So streifte ich durch den Garten. Die Kleintiere erregten durch ihr Herumrennen meine Aufmerksamkeit. Also wollte ich mir dies aus der Nähe betrachten. So nahm ich Anlauf und sprang über den Zaun. Leider hatte ich die Höhe unterschätzt und ich blieb mit meinem wichtigsten Körperteil daran hängen. Ei, wie das blutete und schmerzte! Frauchen fuhr sofort mit mir in die Tierklinik, wo ich in Narkose verarztet wurde. Mittlerweile ist alles verheilt und wieder in Gebrauch. Frauchen hat den Zaun erhöht und ein schräges Gitter angebracht. Das ist eigentlich gar nicht nötig, denn sie lässt mich auch nicht mehr alleine raus.

Seit Januar 2007 lebt ein neues Rudelmitglied bei uns. Es ist ein Harzer Fuchs Mädel. Mit ihr verstehe ich mich sehr gut. Wir tollen viel herum. Manchmal wird sie frech und ich muss sie in die Schranken weisen. Das respektiert sie und ärgert das andere Mädel. Wir sind ein gutes eingespieltes Team, wo ich den Ton angebe. Im Februar 2007 ist ein weiterer Asiat bei uns eingezogen. Ein neun Jahre alter Shiba. Mit den Mädels verstand er sich auf Anhieb. Bei mir musste er zuerst einstecken - schliesslich bin ich der Boss! Ab und zu überprüft er es wieder.

Sonst läuft es recht gut unter uns. Den Tag verbringe ich nun mit viel Schlaf und gemütlichen Spaziergängen. Ich bin halt nicht mehr der Jüngste!!! Wenn wir Leuten begegnen, bin ich sehr neugierig und lasse mich auch streicheln. Aber ich sage auch, wenn es mir reicht. Kinder mag ich besonders. Bei Katzen und anderen Rüden werde ich gerne nervös. Dann spricht Frauchen beruhigend auf mich ein. Nur wenn der Milchmann über die Brücke fährt, da rege ich mich immer wieder auf. Dieses Gerumpel der Milchkessel! Frauchen meint, typisch Akita! Dies hatte schon meine Vorgängerin im Blut!

Einmal im Jahr habe ich meinen Höhepunkt. Ich habe Frauchen ganze zwei Tage für mich alleine! Da besuchen wir die Hundeausstellung in Winterthur. Da vertrete ich meine Rasse und präsentiere mich von der besten Seite. Ich darf vorher zum Coiffeur und ein Wellnessbad nehmen. So zeige ich mich im Demoring gepflegt und artig. Ich zeige kleine Tricks und den Akita-Gehorsam!

Ihr seht, ich habe das richtig grosse Los gezogen! Dies wünsche ich allen Tieren mit einem schlechten Lebensstart! Seit zuversichtlich, auch ihr werdet das Glück finden - und wenn auch erst in dritter Hand!!!

Euer Bronko

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Bronko suchte ein neues Zuhause (2006)

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