Hundeopi Dwighty findet nach langen Jahren
endlich ein neues Zuhause

Bericht über den vermittelten Nothund Dwighty

Dwighty
Dwighty suchte ein neues Zuhause (2010)

Im März 2015 fand der Akita-Senior Dwighty ein neues Zuhause.

im Juli 2015

Wir haben vor vier Monaten, im März 2015, unserem Sonnenschein, dem Hundeopi Dwighty von Akita in Not, ein neues Zuhause gegeben.

Dies war genau die richtige Entscheidung: wir haben uns gesucht und gefunden.

Aber es war eine Entscheidung, die wir uns nicht leicht gemacht haben. Es ist sehr schwer, einen Hund im gleichen Alter wie unseren leider verstorbenen Shiro, ebenfalls Jahrgang 2003, zu sich zu nehmen. Shiro war unser 1. Hund und Akitarüde und er bedeutete uns alles. Das Problem dabei ist, dass man nur das Ende sieht, das irgendwann kommt.

Besuch im Tierheim

Als wir abends nach unserem 1. Besuch im Tierheim wieder zu Hause ankamen, gingen uns die Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte so ein Hund schon über 6 Jahre im Tierheim sein und keiner wollte ihn?

Am nächsten Tag, ein Sonntag, waren mein Mann und ich ganz unruhig, den ganzen Tag und jeder hing seinen Gedanken nach und dachte sich, warum muss uns dieser Hund begegnen, an unserem ersten Anlauf, überhaupt, über den Verlust von Shiro hinwegzukommen und mir eine neue Aufgabe zu suchen. Ich wollte fragen, ob man im Tierheim meine Hilfe braucht und nun sitzt da hinter Gittern dieser Hund.

Auf einmal meinte mein Mann, so geht das nicht, wir müssen da noch mal hin. Die Besuchszeit war schon fast zu Ende und wir packten alle Futterreste ein und rasten los, 50km. 15 Minuten vor Schluss kamen wir an und wir hatten Geschirr und Leine alles mit und mein Mann fragte, ob wir mit Dwighty noch eine Runde drehen dürfen? Man guckte uns ganz ungläubig an und meinte, typisch Akita, er würde, nicht mit jedem Menschen mitgehen, das wäre das Problem. Mein Mann ging in den Zwinger und zog ihn an und wir zogen los. Es lag Schnee und Mensch und Tier waren glücklich. 2 Stunden waren wir unterwegs durch Wald und Feld und legten fast 10 km zurück und kamen dann zurück und keiner von uns Beiden sagte etwas, als wir ihn zurückbrachten.

Die Tierpfleger meinten dann, das wäre ja komisch, dass er so toll mit Fremden laufen würde und dass er der Notfall des Tierheimes wäre und keiner ihn will, weil er nicht einfach wäre und nun auch viel zu alt, um noch ein neues Zuhause zu finden und er würde sicher hier mal sterben.

Mit diesen Fakten und dem Eindruck eines überglücklichen Hundes fuhren wir heim. Recht schnell stand unser Entschluss fest, wir wollten diesem Hund helfen, aber wie? Noch waren wir nicht soweit, die Entscheidung zu treffen.

In den nächsten 4 Wochen fuhr ich 4x wöchentlich und am Wochenende auch mein Mann in das Tierheim, um Dwighty zu besuchen und zu üben. Nach kurzer Zeit erkannte er mein Auto und freute sich, weil er wusste, jetzt geht’s los auf Tour. Jedes Mal lernte er Neues dazu. Er kannte NICHTS und schon gar kein Auto fahren.

Ein Zaun muss her

Nach einer Woche, stand unser Entschluss fest, EINFACH KANN JEDER und wir wollen ihm zeigen, was ein tolles Zuhause ist. Aber zuvor mussten wir noch umbauen, denn Dwighty war der Ausbruchkönig. Wir mussten einen 2 Meter hohen Zaun setzen und damit Hof und Garten abteilen, weil man uns erklärte, unser Maschendrahtzaun 1,60 m reicht niemals im Garten, auch sollten wir eine Hütte bauen, weil er immer draußen gelebt hat. Mittlerweile sehnten wir nur noch dem Tag herbei, ihn endlich abzuholen. Alles hatte sich gegen uns verschworen, die Tür vom Doppelstegmattenzaun konnte nicht geliefert werden.

Es war zum Verrücktwerden! Dann kamen Zaun und Tür endlich und mein Mann und ein Hundefreund bauten mit Flutlicht bis weit nach Mitternacht die Festung auf: Dwighty konnte endlich zu uns kommen! Dies machten wir auch gleich am nächsten Tag wahr. Es gab viele Tränen im Tierheim, weil niemand mehr an dieses Happy End geglaubt hatte. Wir fuhren mit dem Auto auf das Tierheimgelände und stellten die Rampe heran und er ging superstolz hinein und legte sich auf die Kuscheldecke und schlief ganz entspannt bis nach Hause. Endlich war er angekommen.

Dwighty, unser Sonnenschein

Dwighty zeigt uns seine Dankbarkeit jeden Tag. Dieser Hund, der in seinem Leben viel Schlimmes durchgemacht hat – man sieht es an den riesengroßen Narben am Körper (der TA hat erklärt, dass es Strangulationsnarben sind und dass es ein Wunder ist, dass dieser Hund noch lebt) – und nie ein schönes Zuhause hatte, ist ein überglücklicher Senior, vom 1. Tag an.

Dwighty

Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, genießt er (grüne Wiese ist ganz toll zum kullern und jeder Sonnenstrahl ist seiner). Dort im Waldtierheim gab es Zwinger mit Waldboden und vielen Bäumen, da kam keine Sonne durch.

Dwighty

Er spielt wie ein junger Hüpfer und schläft natürlich in der Wohnung auf seiner Matratze. Jetzt bei der Hitze fahren wir jeden Tag schwimmen in einen See und er schwimmt wie ein Fisch, die Strecken werden immer länger und wir sind alle glücklich und es macht Riesenspaß.

Dwighty

Wir genießen jeden Tag mit ihm und es ist gut so, dass er vom Temperament und Wesen ein ganz anderer Hund ist als unser Shiro es war. Er ist sehr aktiv und auf abliegenden Wiesen klappt es bereits mit dem Rückruf, denn er möchte rennen und hat dabei ein Tempo, dass keiner mithalten kann, nur darf kein Wild kommen, oder ich muss es eher sehen als er. Nachdem wir spazieren waren, wird ausgiebig gepennt, natürlich, wenn es geht, ohne Störung!

Dwighty

Dwighty hat gelernt, dass unsere Zwerghasen zur Familie gehören und nicht zum Jagen oder Fressen da sind. Er liebt die Beiden jetzt und sie können ganz beruhigt ihren Auslaufkäfig auf der Wiese genießen. Einfach ein toller Hund! Auch ein Hundesenior kann noch beide Seiten glücklich machen – er hat es verdient und musste darauf sein ganzes Leben warten.

Hiermit möchte ich euch Mut machen, denn kein Senior muss im Tierheim sterben, nur weil er alt ist und es tut unheimlich gut für die Seele, wenn man erst einen Hund gehen lassen musste und jetzt so eine tolle Herausforderung angenommen hat. Man kennt sich ja bestens mit Senioren aus und weiß genau, wie man den Alltag gestalten muss.

Ganz zum Schluss, natürlich war der Bau des Zaunes völlig unnötig und die Hundehütte auch, aber, was soll’s?

Liebe Grüße an Alle
Ines, Toralf und Dwighty

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