Auch unser 24. Jahr mit Akita in Not war ein turbulentes Jahr mit vielen in Not geratenen Hunden.
Im Jahr 2019 wurden insgesamt 66 Not-Hunde vermittelt:
Bilder und Infos der vermittelten Akita in Not Hunde finden Sie unter Vermittelte Nothunde 2019.
Im März 2019 erreichte mich ein verzweifelter Anrufer. Er hatte von seinen beiden American Akitas ungewollt im September 2018 Nachwuchs bekommen, diese zwar liebevoll aufgezogen und einige davon auch gut vermittelt, war aber mit den restlichen drei Junghunden völlig überfordert, da nur zweitweise seine Tochter bei der Betreuung unterstützen konnte. Er bat uns um Hilfe und wir brachten die drei Junghunde in unserer liebevoll betreuten Hundepension unter. Nur durch viele freundliche Spender konnten wir die Kosten für Pension und Futter für Arwen, Teddy und Tarzan, sowie eine Augenoperation stemmen, bis wir Ende Juni für Arwen, im Juli für Tarzan und im August für Teddy ein gutes neues Zuhause finden konnten.
Bei Kenji, dem an Sebadenitis erkrankten Akitas eines Besitzers, der nicht nur in großen Schwierigkeiten war, sondern dazu noch etwas verwirrt, schlug die Übernahme des Hundes durch Akita in Not erst fehl. Das Tierheim Salzgitter mit ganz viel Erfahrung von Not-Akitas mit Sebadenitis war bereit Kenji bei sich aufzunehmen. Da ein Tierheim dem Besitzer nicht passte, tauchte er einfach mit dem Hund unter.
Einige Wochen später meldete er sich erneut bei Akita in Not. Mit Hilfe mehrerer Akitaner wurde Kenji sofort abgeholt und dann ins 400 km entfernte Tierheim Salzgitter gebracht.
Kenji fand im November 2019 ein neues Zuhause.
Seit diesem Jahr werden zu vermittelnde Nothunde bereits vor ihrer Vermittlung in ihrem alten Zuhause von einem Akita in Not Beauftragten besucht. Deren Einschätzung hilft uns den Nothund besser einzuschätzen.
Der Besuch hilft zugleich dem alten Zuhause besser mit dem Nothund zurecht zu kommen. Die Beauftragten geben dem alten Zuhause Tipps für den Umgang mit dem Hund. Manchmal empfehlen sie auch eine Hundeschule für Herrchen/Frauchen und Nothund.
So konnten in diesem Jahr 15 Nothunde im alten Zuhause bleiben.
Viele kennen die Notfälle bei Facebook und anderen Vermittlungsportalen. Akita in Not erhält viele Hinweise speziell von Facebook, wo Leute unkritisch solche Notfälle an Akita in Not weiterleiten. Oft steht noch nicht mal ein auffindbarer Ansprechpartner dabei.
Hinweise auf Tierheim-Akitas erreichen uns auch regelmäßig.
Natürlich freut uns die Aufmerksamkeit dieser Personen, aber …
… Akita in Not wird nicht mehr von sich aus aktiv. Wir stellen solche Hunde erst nach einer ANFRAGE durch das Tierheim, Tierschutzorganisation oder Besitzer vor.
Was können Sie tun?
Weisen Sie einfach auf Akita in Not hin (was viele Akitaner schon machen).
2019 erhielten wir die folgenden Geschichten von Leuten, die einem Not-Akita ein neues Zuhause gegeben haben:
Besonders bedanken möchte ich mich erneut bei den neuen Akita-In-Not-Beauftragten, die oft viele Kilometer fahren, um einen neuen Not-Akita zu besuchen. Sie stehen auch nach dem Besuch als telefonische Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Akita-Paten betreuen das neue Zuhause von Not-Akitas. Manchmal sind richtige Freundschaften daraus entstanden. Der Kontakt läuft dabei durchaus über Messenger wie WhatsApp, selbst eine kleine Gruppe mit einem Paten und mehreren Akita-Besitzern ist entstanden.
In Österreich ist Elke Götz in Wien für Akita in Not aktiv, sowohl in der Betreuung von Akitas als auch mit verschiedenen Spendenprojekten, die es uns ermöglichen sowohl im Inland als auch wiederum in Österreich zu helfen.
Zum Jahresende 2019 gab es auch weitere Spenden-Aktion, die von Akita-Besitzer auf Facebook initiiert wurden. Da gab es Verkäufe und Verlosungen zu Gunsten von Akita in Not. Euch allen danke ich ganz herzlich.
Das Autorenhonorar für die Akita-Geschichten-Bücher Japanisches Lächeln auf vier Beinen und Noch mehr Lächeln auf vier Beinen ging an Akita in Not. Vielen Dank an alle Autoren!
All diese Aktionen freuen uns sehr und ermutigen uns uns weiterhin für Akitas in Not einzusetzen. Auch nach 25 Jahren werden es nicht weniger. Da verlässt uns schon manches Mal der Mut diesen Kampf gegen die Windmühlenflügel weiter zu führen.
Arbeitsteilung
Wie jedes Jahr geht mein größter Dank an Beate. Schon länger haben wir eine sehr gute, von Beate perfekt organisierte, Arbeitsteilung.
Bei mir landen meist telefonische Erziehungsberatungen, bei denen ich versuche die Abgabe des Hundes vielleicht durch bessere Kommunikation zwischen Besitzer und Akita zu verhindern. Auch biete ich seit 2018 "Akita und Mensch Coaching" an, bei dem Besitzer und Hund die Signale des anderen besser verstehen lernen sollen. Ansonsten kümmere ich mich um die Übernahme eines oder mehrerer Akitas und deren Vermittlung durch Akita in Not, wenn er/sie dringend abgegeben werden muss/müssen und kein anderer Platz gefunden werden konnte.
Scheitern meine Versuche, die Abgabe eines Hundes zu verhindern, kommen sie auf unsere Homepage, das heißt Beate verschickt Fragebögen, klärt Unstimmigkeiten, bringt die Hunde auf unsere Seite, aktualisiert und pflegt alle Einträge, beantwortet und leitet Anfragen weiter. Sie führt alle Listen und Statistiken und weiß über alles Bescheid und das ist einfach super. Ganz, ganz vielen Dank Beate
Vielen Dank an euch alle
Eure Gabriela Richard für Akita in Not
im März 2020
Hinweis: Als vermittelt zählen der besseren Übersichtlichkeit halber alle Hunde, die aus den aktuellen Vermittlungsgesuchen herausgenommen wurden. So auch die Hunde, die dann doch in ihrem alten Zuhause bleiben, weil sich dort eine positive Lösung ergeben hat.
2019 wurden mit 66 wieder mehr Hunde als 2018 vermittelt, die Zahl der zu vermittelnden Hunde steigt immer weiter.
Leider steigt nach wie vor die Anzahl der zu vermittelnden Hunde:
Für jeden vorzustellenden Akita schicken wir Tierheim, Tierschutzorganisation oder Privatpersonen einen Fragebogen. Er enthält 23 Fragen, teilweise mit Unterfragen.
2019 verschickten wir wie im Vorjahr 123-mal den Fragebogen. Der Rücklauf betrug etwa 45%.
Woran liegt das zögerliche Ausfüllen?
Viele Notakitas wurden unüberlegt auf die Schnelle angeschafft. Jetzt soll das "Loswerden" genauso schnell gehen.
Akita in Not hat kaum Anfragen von KOMPETENTEN Interessenten. Bei eBay und Konsorten hat man das Gefühl, dass jeder gewissenlose Mensch Akita-Welpen erzeugt und sie an jeden Hansel verkauft mit dem falschen Versprechen, dass ein Akita ein einfacher Hund sei und überhaupt keine Anforderungen stelle.
Die "niedrige" Schutzgebühr schreckt Vermehrer ab, die ihre "übrig gebliebenen Junghunde" über Akita in Not lancieren wollen. Bei Junghunden prüfen wir genau, ob sie nicht von Strohmänner/frauen für die Vermehrungsmafia kommen.
Über die Hälfte der zu vermittelnden Hunde (53%) fand bereits innerhalb von 3 Monaten ein neues Zuhause. Fast ein Viertel (23%) der vermittelten Hunde musste länger als ein halbes Jahr auf die Vermittlung warten.
Ende 2019 hatten wir 5 "Ladenhüter", die bereits seit mehr als 2 Jahren auf ein neues Zuhause warteten.
Die Hunde zwischen 1 und 4 Jahren (73%) suchten in 2019 besonders häufig ein neues Zuhause. Bei den Hunden bis 3 Jahren (61%) waren die Besitzer oft überfordert.
Für alle Nothunde erhielten wir 189 Anfragen, geringfügig weniger als die 200 Anfragen in 2018. Jeder Interessent muss eine Selbstauskunft ausfüllen, damit wir uns ein genaueres Bild über ihn machen können.
14% (+) waren vorbehaltlos "akita-geeignet", weil sie bereits Akita-Erfahrung hatten, oft war der eigenen Akita verstorben oder ein Zweit-Akita wurde gesucht.
Bei 58% (?) waren Nachfragen und ausführliche Telefonate notwendig, um die Eignung zu klären. Oft waren das Interessenten, die zwar keine Akita- aber Erfahrung mit schwierigen Hunderassen hatten.
Nur noch 28% der Anfragen kamen von nicht geeigneteten Interessenten (-) (2018 ware es noch 37%). Sei es, dass sie überhaupt keine Akita-Erfahrung haben, sei es, dass sie die Beschreibung zum Nothund nicht richtig gelesen oder nicht verstanden haben.
Vielleicht spricht es sich doch herum, dass Akitas keine ganz einfachen Hunde sind. Oder die "Unbedarften" gehen nur noch nach eBay und Konsorten.
Abgabegrund | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
Überforderung | 4 | 8 | 9 | 7 | 12 | 16 |
ausgesetzt | 8 | 6 | 8 | 7 | 10 | 9 |
Zeitmangel | 4 | 6 | 6 | 9 | 4 | 8 |
Trennung | 2 | 4 | 5 | 2 | 4 | 8 |
Krankheit | 5 | 2 | 5 | 4 | 4 | 7 |
Umzug | 6 | 3 | 3 | 3 | ||
schlechte Haltung | 3 | 2 | 9 | 5 | ||
Unverträglichkeit | 2 | 1 | 2 | 1 | 3 | |
Beißvorfall Hund | 1 | 1 | 3 | 1 | 2 | |
nervös bei Kindern | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |
Geldnot | 1 | 1 | 1 | |||
Beschlagnahme | 1 | 15 | 4 | 3 | ||
Beißvorfall Erwachsener | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | |
Beißvorfall Kind | 3 | 1 | 1 | |||
Besitzer verstorben | 1 | 3 | 4 | 1 | ||
Malörchen | 3 | 1 | 4 | |||
Pflegefall | 1 | |||||
Summe | 35 | 42 | 45 | 60 | 57 | 66 |
Immer mehr Hunde (12) suchen aus Überforderung ein neues Zuhause. Meist sind das Besitzer, die unüberlegt und auf die Schnelle einen Hund über eBay und anderen Marktplätze erworben haben. Oft ohne Rassekenntnis, denen weichgespülten Beschreiben der Vermehrer Glauben schenkend. Die ausgesetzten Hunde (10) stammen vorwiegend aus dem Ausland.
Fast 56% der Nothunde sind Rüden.
Dieses Jahr gab es nur Akitas und Akita-Mixe zu vermitteln. Seit Längerem verweisen wir Shiba-Besitzer direkt an Japaner suchen ein Zuhause, eine Gruppe von Shiba-Besitzern.
In diesem Jahr baten uns zum 1. Mal mehr Privatleute als Tierheime um Vermitltungshilfe. Es gibt immer weniger Tierheime, die Akitas aufnehmen. Sehr oft müssen die Besitzer mehrere hundert Euro für die Übernahme durch das Tierheim bezahlen.
Herkunftsland | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
D | 24 | 33 | 35 | 52 | 45 | 63 |
Frankreich | 1 | 1 | ||||
Griechenland | 1 | |||||
Irland | 1 | 1 | ||||
Österreich | 1 | 2 | 4 | 5 | ||
Polen | 1 | |||||
Rumänien | 1 | 1 | 1 | 1 | ||
Schweiz | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |
Slowakei | 1 | 1 | 2 | |||
Spanien | 4 | 1 | 1 | |||
Ungarn | 5 | 3 | 2 | 2 | 2 | |
Zypern | 1 | 1 | ||||
Summe | 35 | 42 | 45 | 60 | 57 | 66 |
95% der Notakitas kommen 2019 aus Deutschland.
2019 blieben 15 Hunde (23%) schließlich doch in ihrem alten Zuhause. Durch die langen Vermittlungszeiten arbeiten mehr Leute mit ihrem Akita an einem guten Zusammenleben.
Zum Jahresanfang 2019 hatten wir 34, am Jahresende 32 Nothunde. 64 neue Nothunde kamen im Lauf des Jahres dazu. Insgesamt konnten wir 66 Hunde aus der Vermittlung nehmen, weil sie ein neues Zuhause fanden oder im alten Zuhause blieben.
siehe auch
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letzte Änderung: 11. März 2020